6. Transnationales Projektmeeting in Rumänien

Strategische Partnerschaft „Securing of Experts in the Construction Industry“ – 6. Transnationales Projektmeeting in Rumänien
Am 28. Oktober 2019 fand das letzte transnationale Projekttreffen vor der großen Abschlussveranstaltung der Strategischen Partnerschaft statt.
Gastgeber war die Partnerschule aus Tirgu-Mures in Rumänien, die dankenswerter Weise zu einem späteren Zeitpunkt noch mit in das Projekt eingestiegen ist und so zu einem positiven Partnerwechsel mit beigetragen hat.
Bei dem transnationalen Projekttreffen waren alle Partnerländer der Strategischen Partnerschaft mit dabei und haben zu einem intensiven Austausch beigetragen. Der Einführungsvortrag der rumänischen Seite hat gezeigt, was im Vorfeld schon stark vermutet wurde: Es gibt große Ähnlichkeiten und Parallelen bezüglich der Nachwuchssituation in der Bauwirtschaft mit den anderen Partnerländern: die demografische Entwicklung und die fehlende Wahrnehmung junger Menschen (und auch ihrer Eltern) in Bezug auf die Vorteile und die Attraktivität von Bauberufen machen es für die Wirtschaft schwierig, geeigneten Nachwuchs zu finden. Die Situation in Rumänien gestaltet sich darüber hinaus noch zusätzlich anspruchsvoll, da es dort erst seit 2013 eine spezialisierte Berufsausbildung in Zusammenarbeit mit dem Unternehmenssektor gibt. Die Schulen treffen noch nicht in ausreichendem Maße die Bedarfe der Industrie. Das Gesetz für duale Berufsausbildung wurde in Rumänien vor allem durch deutsche Betriebe gefordert und eingeführt. Ein Hinweis darauf, dass in erster Linie die Wirtschaft ein wirksamer Motor ist, wenn es darum geht die Schulen zu Veränderungen zu bewegen. Derzeit führt die Ausbildung bei traditionellen Schulen mit fehlendem Praxisanteil zu großen Problemen auf dem Arbeitsmarkt. Insgesamt muss die Berufsausbildung attraktiver werden und der Titel eines Facharbeiters muss sowohl bei den Jugendlichen als auch deren Eltern wieder den verdienten Stolz erzeugen.
Im zweiten Teil des Meetings wurde mit allen Projektpartnern noch einmal der Fokus auf das gemeinsame Netzwerk-Projekt gelegt sowie die organisatorischen Dinge erläutert, die die Strategische Partnerschaft zum Austausch guter Praxis gegen Ende der Projektlaufzeit erfordert.
Inhalt der anschließenden Diskussion waren in erster Linie, die Möglichkeiten die ein Folgeprojekt zu einer positiven Veränderung der Situation, leisten kann. Folgende Kernthemen wurden diskutiert: Das Image der Bauwirtschaft muss verbessert werden. Jugendliche als Hauptzielgruppe sollten aktiv mit einbezogen werden, um Projekte zielgruppengerecht zu gestalten und um den Verbreitungsradius zu erhöhen. Die Berufsausbildung braucht einen hohen praktischen Anteil, der für die beteiligten Ausbildungszentren nicht nur langfristig, sondern auch kurz- und mittelfristig umzusetzen ist, um einer Verschlechterung der Situation schnellstmöglich erfolgreich entgegenwirken zu können.
Die Partner sind mit vielen neuen Inhalten und Denkanstößen nach Hause gefahren, die es zu sortieren und überdenken gibt – was ist im eigenen Land und in der eigenen Ausbildungseinrichtung realistisch und praktikabel? Im Abschlussmeeting, welches im November in Frankfurt (Oder) stattfindet, werden die Ideen und Entwürfe, die sich bei den einzelnen Partnern durchgesetzt haben, noch einmal gemeinsam reflektiert und auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüft, um sie dann in eine Skizze für ein gemeinsames Folgeprojekt zu gießen.